Vater unser 1
Vater unser im Himmel...
Ich sehne mich so nach Dir!
Da kommen Tränen, Tränen der Sehnsucht.
Ich kenne diese Wärme in meiner Brust,
ihr Echo irgendwo im Aussen suchend.
Jahrelang habe ich meinen Vater damit überfordert,
denn diesen Durst konnte er mir nicht löschen.
Das spürte er wohl - und wurde wütend;
ich weinte.
Dann habe ich gehofft,
diese Sehnsucht in der Liebe zu einem Mann zu löschen.
Natürlich waren alle überfordert
und ich war enttäuscht.
Bittere Tränen der Liebe.
Als ich verstand,
dass kein Mensch mir diese Sehnsucht erfüllen kann,
gab ich auf.
Tränen der Leere.
Trockene Wüste.
Dann geschah, dass ich begann,
Deine Geborgenheit zu spüren.
Himmlische Ruhe.
Sonnige Wärme.
Manchmal fühle ich mich unsicher, wie jetzt;
dann spüre ich wieder diese Sehnsucht.
Ich lasse sie zu,
wissend - jetzt endlich - dass sie keinem Menschen gilt.
Ich lasse jetzt zu,
die Sehnsucht nach Dir zu erfahren.
Sie auszukosten ist unbeschreiblich
lieblich, süss und sanft.
Was ist es, was ich da erfahre?
Wer ist es?
Schweige, mein Kopf!
Lass die Tränen sprechen!
Süsse Tränen der Sehnsucht,
Freude einläutend,
Freude des Wiedersehens
und Freude des Wiederfindens.
Vorboten der Erfüllung?
Vater unser im Himmel,
ich sehne mich so nach Dir,
dass ich meine Brüder und Schwestern vergesse....
Ich bin noch am Verdursten,
will mich mit Dir auffüllen
bis zum Überquellen
und Dich dann allen schenken.
Aber dazu brauchst Du mich nicht,
Du kannst Dich selber verschenken.
Kopf, schweig!
Lass das gute Gefühl zu
und tritt zurück. Vertraue!